Hallo, ich bin Tabea, und ich möchte heute meine Geschichte mit euch teilen, um zu zeigen, wie CrossFit meine Lebensqualität verbessert hat und was es für mich bedeutet. Oft höre ich Sätze wie: „Du brauchst doch keinen Sport machen, du bist doch schon dünn.“ Aber ich kann euch sagen, es geht nicht darum, dünn zu sein – mein Weg ist ein ganz anderer.
Erstmal: Warum mache ich Sport?
Ich mache Sport nicht, um dünn zu sein – das ist tatsächlich eher mein Handicap. Seit vielen Jahren lebe ich mit einer Autoimmunerkrankung, die mich regelmäßig vor große Herausforderungen stellt. Durch den Sport habe ich endlich an Gewicht zugenommen, was für mich ein wichtiger Schritt war. Es tut gut, nicht ständig gegen ein Untergewicht anzukämpfen.
Die größte Motivation für mich ist jedoch meine Immobilität, die durch meine Erkrankung, starkes Rheuma und Osteoporose verursacht wird. Es hat mir die Augen geöffnet, als ich merkte, dass mein Weg mehr Richtung Rollstuhl als Richtung Fitness und Mobilität ging.
„Du brauchst doch keinen Sport machen, du bist doch schon dünn“
Der Wendepunkt
Es gab Zeiten, in denen ich so heftige Rheumaschübe und Muskellähmungen hatte, dass ich es nicht einmal in die Steigbügel schaffte, geschweige denn ohne Hilfe in den Sattel kam. Mein Hobby, das Reiten, bereitete mir immer mehr Schmerzen. Nach der Stallarbeit hatte ich starke Rückenschmerzen, und ich wusste: Wenn ich dieses Leben mit meinem kleinen Stall und meinem Hobby weiterführen möchte, muss ich aktiv werden.
So habe ich wieder angefangen, Sport zu machen – und ich bin unglaublich froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin.
Was hat sich verändert?
Heute bin ich mobiler, habe keine starken Rückenschmerzen mehr und meine Rheumaschübe sind deutlich seltener. Selbst an schlechten Tagen, wenn ich mich aufraffen muss, merke ich: Es lohnt sich. Auch wenn es doppelt anstrengend ist und Rückschritte gibt, fühle ich mich danach besser.
Früher hatte ich bei meinem Untergewicht (42 kg bei 1,66 m) oft einen starken Blähbauch durch meinen Morbus Crohn. Ein einschneidendes Erlebnis war, als mich auf einem Festival eine Frau beschimpfte, weil ich ein Bier trank – sie dachte, ich sei schwanger. Seit ich Sport mache, ist dieser Bauch fast verschwunden, und ich fühle mich endlich wohl in meinem Körper.
Meine Erfolge durch den Sport
Ich bin stärker, kann wieder normal reiten und sogar eine 5-stündige Fuchsjagd schmerzfrei überstehen. Das Leben ist einfach lebenswerter geworden.
Ich mache den Sport für mich und mein Wohlbefinden. Ich möchte fit bleiben, damit ich mein Hobby und meinen Beruf noch viele Jahre ausüben kann. Ich möchte anderen Menschen mit Einschränkungen Mut machen und sie auf ihrem Weg begleiten – und das geht nur, wenn ich selbst fit bleibe.
Warum ich Sport jedem empfehlen kann
Sport gibt mir Kraft, die mir vorher fehlte. Muskeln, die ich aufbaue, schützen mich davor, in einem Schub wieder komplett immobil zu werden. Es spielt keine Rolle, ob man dünn, dick, groß, klein, gesund oder gehandicapt ist – Sport ist für jeden gut. Es hilft, viele Krankheiten vorzubeugen und gibt uns mehr Lebensqualität.
Mein Tipp: Findet einen Sport, der euch Spaß macht, steckt euch realistische Ziele, und freut euch über jeden Erfolg, den ihr erreicht. Für mich ist es die Kombination aus Reitsport und CrossFit, die mich stärker gemacht hat. Meine Ziele waren weniger Schmerzen und mehr Mobilität – beides habe ich erreicht.
Mal sehen, was die Zeit noch mit sich bringt.
Eure Tabea